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Sonderfälle: Aufträge mit mehreren Projekten oder mehreren Varianten
Fall 1:
Messung in zwei Teilen (z.B. Umring und Aufteilung (doppelte Dokumentation))
Messungen indem eine doppelte Dokumentation erforderlich ist, also zwei VP-Listen / zwei Ausgleichungen / zwei NAS-Dateien, müssen besonders ausgeführt werden.
Sie haben eine Messung indem Sie alte Grenzpunkte neu koordinieren wollen. Diese Messung soll in den Formularen A-I dokumentiert werden. Mit den geänderten Koordinaten wollen Sie dann Ihre Messung (Neupunkte, Sollpunkte usw.) weiter bearbeiten. Dafür haben Sie eine weitere GNSS Aufnahme und eine Tachymeteraufmessung. Die Messung soll jetzt mit den neuberechneten Altpunkten berechnet werden.
Variante A
1. Teil
Legen Sie ein Projekt (Variante A) an und lesen die Bestandsdaten ein. Führen Sie Ihre Berechnungen und Qualifizierungen durch. Für diesen Teil geben Sie Ihre Formulare aus.
Letzer Schritt ist es die Koordinaten für den zweiten Teil der Messung auszugeben.
Gehen Sie über die Schnittstelle ⇒ Kataster ⇒ Ausgeben: ASCII Export und folgen den Anweisungen.
Variante B
2. Teil
Wechseln Sie in die Variante B.
- Die Dokumentenliste des Projektes ist leer.
- Die interne Datenbank ist leer.
- Nur die Bestandsdaten sind in der externen Datenbank.
Legen Sie ein Dokument an und lesen Sie die in Variante A ausgegeben (ASCII Export Datei) mit dem Modul Schnittstellen ⇒ ASCII Exportdatei einlesen (Fortführung) ein.
Alle Punkte die in Variante A modifiziert / neu berechnet wurden, sind auch in Variante B als Replace oder Insertpunkte in der Datenbank.
Neupunkte, die bei der Fortführung der ALKIS-Bestandsdaten verarbeitet werden, betrachtet KAVDI nach der Fortführung als Bestandspunkte.
Damit werden Neupunkte nach Fortführung automatisch zu Altpunkten.
Werden diese Punkte im Projekt anschliessend kontrolliert, dann wird z.B. in der VP-Liste (Erhebungserlass NRW) ein entsprechender Vergleich dokumentiert.
Hier führen Sie jetzt den zweiten Teil Ihrer Messung durch. Haben Sie Sollkoordinaten berechnet geben Sie sie hier ein. Führen Sie jetzt weitere GNSS und Tachymeter Aufmessung zu, gleichen das ganze aus und geben die Formulare A-I aus. Die NAS-Ausgabedatei beinhaltet die Punkte der Variante A (ASCII Exportdatei einlesen (Fortführung)) und die Punkte der Variante B.
Zur endgültigen Abgabe an das Katasteramt stehen Ihnen jetzt 2x Formulare A-I und eine NAS-Ausgabedatei zur Verfügung.
Anmerkung: Werden nachträglich in der Variante 1 Änderungen vorgenommen, wodurch sich die Koordinaten für Variante 2 ändern, muss die Exportdatei (ALKIS_ASCII-EXPORT) erneut mit dem gleichen Namen ausgegeben werden.
Durch das Durchrechnen in Variante 2 wird die Datei automatisch wieder neu eingelesen (aktualisiert).
Besonderheit:
Fall 2:
Es liegen neue Koordinaten vor, die noch nicht ins Kataster übernommen sind, aber zur Berechnung verwendet werden sollen.
Auch hier werden zwei Varianten (also doppelte Dokumentation) an das Katasteramt eingereicht.
Problem: Die Bestandsdaten enthalten Koordinaten die nicht mehr aktuell sind. Es gibt neuere Koordinaten die noch nicht in Kataster übernommen wurden.
Lösung:
Schritt 1
- Variante 1
Legen Sie ein Projekt an und lesen Sie die (veralteten) Bestandsdaten ein. Über das Modul Koordinatendirekteingabe (Lage Höhe) geben Sie die Punkte mit den neuen Koordinaten ein. Übernehmen Sie die neuen Koordinaten mit MKZ 11.
Soweit erforderlich qualifizieren Sie diese Punkte.
Diese Punkte werden nun als Fortführungspunkte ausgegeben. Über die Schnittstelle (Schnittstelle⇒Kataster⇒ALKIS-ASCII⇒ALKIS-ASCII-Export) geben Sie die Punkte aus.
Für den Nachweis an das Katasteramt sollten Sie im Formular A (unter Bemerkungen die Koordinatenänderung begründen), D und die Fortführungsdatei (NAS) einreichen.
Schritt 2
- Variante 2
Sie wechseln in eine zweite Variante und lesen hier die ASCII-Datei wieder ein.
Anschließend wandeln Sie den/die Punkt/e in Altpunkte, (Modul: Umnummerierung⇒Ändern in Altpunkte, um.
Führen Sie jetzt, wie gewohnt, Ihre Berechnungen durch.
Die Fortführungsdatei enthält, durch die Umwandelung der drei Punkte in Altpunkte, nur die in dieser Variante gerechneten Punkte.
Wichtig auch hier, die Dokumentation unter den Bemerkungen in der Anlage A
Fall 3:
Es liegen neue Koordinaten vor, die von einer anderen Vermessungsstelle gemessen und eingereicht wurde, aber noch nicht ins Kataster übernommen wurden.
Problem: Es liegen neue Koordinaten vor, die von einer anderen Vermessungsstelle gemessen und eingereicht wurden. Sie wollen diese Punkte benutzen, stellen aber fest, dass diese Punkte noch nicht ins Kataster übernommen wurden.
Lösung:
Hier werden die Punkte manuell eingegeben und in Altpunkte umgewandelt.
Legen Sie ein Projekt an und lesen Sie die (veralteten) Bestandsdaten ein. Über das Modul Koordinatendirekteingabe (Lage Höhe) geben Sie die Punkte mit den neuen Koordinaten ein. Übernehmen Sie die neuen Koordinaten mit MKZ 11.
Anschließend wandeln Sie die Punkte in „Altpunkte“ um.
Bei den nachfolgenden Berechnung wird jetzt die neue Koordinaten als alte Koordinaten ausgewiesen. Hier erfolgt eine Ausgleichung in der der Punkt 357 als Anschlusspunkt deklariert wurde.
Für den Nachweis an das Katasteramt sollten Sie im Formular A (unter Bemerkungen die Koordinatenänderung ausführlich begründen)(siehe Beispiel). |
Die NAS-Fortführungsdatei enthält die berechneten und veränderten Punkte dieser Messung. Die manuell geänderten Punkte werden nicht fortgeführt. In der Datei „benutzte Altpunkte“ werden die manuell geänderten Koordinaten dokumentiert.